Hast Du schon mal Intervallfasten ausprobiert? Seit Jahren ist das Thema schon in aller Munde, aktuell scheint es aber wieder besonders hip zu sein. Es wird von tollen Effekten wie Gewichtsverlust, schönerer Haut, besserer Verdauung, gesünderem Schlaf bis hin zu einem entspannteren Geist gesprochen. Ja sogar Diabetes soll man damit verbessern können! Aber ist Intervallfasten wirklich das Wundermittel, als das es angepriesen wird?
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ToggleWas ist Intervallfasten überhaupt?
Bevor wir auf die gesundheitlichen Vor- und Nachteile des Intervallfastens eingehen, möchte ich kurz erklären, was man allgemein darunter versteht: Intervallfasten bedeutet, dass man abwechselnd auf Nahrung verzichtet, dann aber wieder normal isst.
Der Zeitraum, in dem man nichts isst, hat stets eine gewisse Länge, zum Beispiel 12, 16, 20 oder 24 Stunden. Dabei wird die Zeit, während der wir schlafen, meistens dazu gezählt. Manche Menschen handhaben es auch so, dass sie einen Tag in der Woche komplett auf Nahrung verzichten.
Ist Intervallfasten wirklich so gesund für Frauen?
Für Menschen ohne Menstruationszyklus birgt Intervallfasten tatsächlich viele gesundheitliche Vorteile und kann beim Abnehmen helfen. Für alle, die aber ihre Periode bekommen (oder bekommen sollten), ist Intervallfasten nicht unbedingt immer hilfreich.
Denn unseren menstruierenden Körpern geht es am besten, wenn wir regelmäßig essen. Das stabilisiert zum einen den Blutzuckerspiegel und signalisiert zum anderen, dass keine Hungersnot herrscht. Sobald wir aber fasten und somit auch hungern (wenn auch nur über einen kurzen Zeitraum) geht unser Körper in den Überlebensmodus. Kalorien werden für schlechte Zeiten in Fettdepos gebunkert, Hungerhormone wie Ghrelin werden vermehrt ausgeschüttet und unsere Verbrennung schaltet herunter – somit wird es für uns viel schwieriger, abzunehmen. Und auch unsere Furchtbarkeit wird auf Eis gelegt. Denn welche Mutter kann schon ein Kind durchbringen, wenn die Nahrung knapp ist?
Fasten kann hormoneller Balance schaden
Das ist Dir ganz recht, weil Du sowieso nicht schwanger werden möchtest? Ein Eisprung ist auch dann wichtig für Deine Gesundheit, wenn Du keine Lust auf Nachwuchs hast. Denn ein gesunder Zyklus mit Hormonen in Balance ist für viel mehr zuständig, also bloße Fortpflanzung. Er ist essentiell für Deine gesamte Gesundheit, schützt Dich vor hormonellen Störungen wie PMS, Periodenkrämpfen, Haarausfall, Akne oder Gewichtszunahme, aber auch vor Zivilisationskrankheiten wie Arthritits, Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs.
Intervallfasten kann also Deiner hormonellen Balance schaden – wenn Du es falsch machst. Die Auswirkungen davon können Gewichtszunahme, Muskelabbau, Müdigkeit, Schlappheit, Konzentrationsprobleme, depressive Episoden, schlechtere Haut- und Haargesundheit sein.
Intervallfasten für Frauen – So geht’s!
Falsch angewendet birgt Intervallfasten also einige Nachteile für uns Frauen. Müssen wir deswegen komplett auf die Vorteile, die diese Methode mit sich bringt, verzichten? Nein! Auch Frauen können diese sanfte Art zu fasten ausprobieren – sie müssen nur ein paar Punkte beachten:
1. Faste nicht während Deiner Menstruation
2. Nicht länger als 12 Stunden fasten – schon gar nicht einen kompletten Tag
3. Auf keinen Fall mehrere Tage in Folge fasten, immer mindestens 1 Tag dazwischen Pause machen
4. An Fastentagen kein exzessives Workout einbauen, sondern auf sanfte Sportarten wie Yin Yoga setzen
5. Außerhalb der Fastenperiode unbedingt möglichst gesund – also Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und Nüsse und Samen essen (mehr dazu in meinem kostenlosen Ebook »Lebe bodysynchron«) – und möglichst auf Fast Food und Fertiggerichte verzichten.
Wenn Du Dich beim Intervallfasten an diese Tipps hälst, kannst Du die gesundheitlichen Benefits der Methode nutzen, ohne dass Dein Körper in den Überlebensmodus schaltet und Dein hormonelles Gleichgewicht durcheinander würfelt. Achte aber immer darauf, dass Du Dich gut fühlst. Sobald Du Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Verdauungs- oder Einschlafprobleme bekommst, Deine Periode unregelmäßig wird oder ausbleibt, Du frierst oder Schwierigkeiten mit Deiner Haut hast, solltest Du mit dem Fasten aufhören.
Wichtig ist außerdem, dass Du nur fastet, wenn Deine Hormone in Balance sind. Daher ist das Intervallfasten beispielsweise nichts für Frauen, die mit PMS, Periodenbeschwerden, hormoneller Akne oder Erkrankungen wie Endometriose, PCOS oder Zysten Probleme haben. Auch Schwangere oder Frauen mit Kinderwunsch sollten die Finger davon lassen, ähnlich wie Frauen mit Burnout oder Nebennieren-Erschöpfung.
Wichtig ist, dass Ihr bei allem umsichtig mit Eurem Körper umgeht, auf seine Signale hört und sie auch ernst nehmt!
Du hast noch Fragen zu diesem Thema? Dann schreib mir gerne eine Mail an info@bodysynchron.de ! Hast Du Intervallfasten schon einmal ausprobiert? Wie waren Deine Erfahrungen? Erzähl mir doch davon in den Kommentaren!