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Endotest: Endometriose mit dem Speichel erkennen

Gute Nachrichten aus der Forschung zur Endometriose: Es gibt eine neue Art der Diagnose! Der sogenannte Endotest kann eine Endometriose mit dem Speichel erkennen – komplett ohne OP. Alle Infos zu diesem Test, wo du ihn bekommst und was er kostet, erfährst du hier.

 

Die Endometriose, eine schmerzhafte, chronische Krankheit, wurde lange Zeit als rein gynäkologische Erkrankung angesehen. Inzwischen ist klar, dass Endometriose den ganzen Körper betreffen und die unterschiedlichsten Symptome verursachen kann. Sie wird deswegen auch “Chamäleon” genannt und ist schwer zu entdecken und zu diagnostizieren.

Zumindest war das bis jetzt so. Denn seit Ende 2022 gibt es eine neue Diagnosemethode für Endometriose – und dafür dürfen wir unseren französischen Nachbarn danken.

Denn Frankreich ist uns in Sachen Endometriose voraus: Die Regierung dort hat schon Anfang des Jahres eine Nationale Strategie gegen Endometriose ausgerufen und Gelder für die Forschung zur Verfügung gestellt. So kam es auch zu der neuen Diagnosemethode: Der Endotest wurde in Frankreich entwickelt.

Wie kann man Endometriose feststellen?

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Bild © EluthiaCare

Ultraschall, MRT, CT oder einfache Tastuntersuchung? All’ diese Methoden sind für eine Endometriosediagnose leider meist nicht ausreichend. Mit hundertprozentiger Sicherheit konnte man Endometriose bis jetzt nur diagnostizieren, indem man Gewebe von der betroffenen Stelle entnommen und im Labor untersucht hat. Weil die Endometrioseherde oft im Bauchraum sind, wird dazu eine Bauchspiegelung gemacht. Diese bezeichnet man im Fachbereich als Laparoskopie. Das ist eine minimalinvasive Operation unter Vollnarkose.

Ein chirurgischer Eingriff ist allerdings immer mit Risiken verbunden – und nicht jede*r will sich alleine für eine Diagnose operieren lassen. So bleibt Endometriose für viele nur eine Verdachtsdiagnose. Operiert wird dann erst, wenn es unbedingt notwendig ist. Diesen Zeitpunkt abzupassen, ist gar nicht so einfach: Viele Betroffene berichten davon, dass ihr Bauchraum schon komplett verwachsen war, als sie endlich eine Diagnose erhielten. Solche Fälle wären mit einer frühen Diagnose und Behandlung vermeidbar.

 

Endotest: Endometriose-Diagnose ohne OP

Hier kommt der Endotest® ins Spiel. Zwei medizinische Labore haben gemeinsam diesen komplett neuartigen Test entwickelt, mit dessen Hilfe Endometriose diagnostiziert werden kann. Dabei wird der Speichel auf eine ganz bestimmte Genabfolge untersucht. Man muss also nicht einmal Blut abnehmen, um eine Diagnose zu bekommen.

Für den Test braucht es nur eine einfache Speichelprobe. Das Testset für den Endotest können prinzipiell alle Ärzt*innen bestellen und durchführen, allerdings empfiehlt der Hersteller Eluthia, den Test bei der Gynäkologin zu machen. Der Endotest soll dann sehr schnell Ergebnisse liefern: In nur zwei Wochen weiß man, ob man Endometriose hat. Sollte die Probe nicht auswertbar sein, bietet der Hersteller einen kostenlosen Ersatz an.

Dieser Test ist also nicht nur von großem Vorteil, weil man für die Diagnose nicht mehr unters Messer muss – sondern auch, weil damit Regelschmerzen nicht mehr so einfach als “ist normal” abgetan werden können. Jeder Arzt und jede Ärztin kann bei Regelschmerzen oder anderen Symptomen, die auf Endometriose hindeuten, ganz einfach den Speicheltest machen und so die Endometriose diagnostizieren. Ist der Test positiv, können eine Therapie besprochen und weitere Diagnosemethoden wie die Bauchspiegelung durchgeführt werden.

 

Funktioniert der Endotest wirklich?

Aber ist der Test wirklich aussagekräftig? Laut Hersteller soll diese Endometriosediagnostik extrem zuverlässig sein. Während bei einer Bauchspiegelung schon mal Endometriose übersehen werden kann, verspricht der Endotest eine fast hundertprozentige Sicherheit. Wer es ganz genau wissen will: Auf der Website des Endotest wird von einer Sensitivität von 97 Prozent, Spezifität von 100 Prozent und diagnostischer Genauigkeit (AUC) von 98 Prozent gesprochen.

Was bedeuten diese Zahlen? Eluthia hat den Endotest in einer Studie mit 200 Teilnehmerinnen getestet. Von diesen 200 leiden 153 Personen wirklich an Endometriose, während die restlichen 47 lediglich eine Kontrollgruppe darstellen – um auszuschließen, dass der Test gesunde Menschen fälschlicherweise mit Endometriose diagnostiziert.

Bei dieser Studie kam die oben erwähnte Sensitivität von 97 Prozent heraus. Das heißt im Klartext: Bei 100 Testpersonen mit Endometriose identifizierte der Test 97 Menschen als erkrankt. Nur bei 3 Probandinnen fiel der Test fälschlicherweise negativ aus. Sie würden also durchs Raster fallen.

Und Fehldiagnosen an gesunden Personen? Die Spezifität des Test lag bei 100. Mit der Spezifität gibt man an, wie viele Menschen korrekt als gesund erkannt werden. Der Endotest erkannte hier 100 von 100 Personen als gesund. Das heißt: Wenn der Test jemanden mit Endometriose diagnostiziert, liegt er zu 100 Prozent richtig. Laut Studie gibt also eigentlich keine Option, dass der Test falsch liegt und du eigentlich gesund bist.

Damit liegen wir in einem wirklich guten Bereich, was die Aussagekraft des Testes angeht. Du kannst also ein zuverlässiges Testergebnis erwarten, wenn du den Endotest bei dir durchführen lässt.

 

Endotest: Was kostet das Ganze?

Der Endotest ist also sehr aussagekräftig und bereits in Deutschland im Einsatz. Einen Haken gibt es allerdings: Die Kosten des Test werden aktuell nicht von den Krankenkassen übernommen. Wer sich mit dem Endotest auf Endometriose testen lassen will, muss 800 Euro aus der eigenen Tasche bezahlen.

Zwar gibt es auf der Website des Herstellers aktuell ein Formular, mit dem man die Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragen kann. Allerdings kann man aktuell leider nicht sagen, wie hoch die Erfolgschancen sind. Gerade gesetzliche Krankenkassen sind oft recht zögerlich bei medizinischen Neuerungen, sodass ihr möglicherweise alleine auf den Kosten sitzen bleibt.

Es bleibt zu hoffen, dass der Endotest die Bauchspiegelung bald als Standard-Diagnose ablöst und so künftig auch finanziell von den Kassen übernommen wird. Das wäre ein wichtiger Schritt, um das Leben betroffener Patientinnen leichter zu machen.

 

 

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