Kennst du diese Detox-Tees oder Saftkuren, die dir dabei helfen sollen, zu entschlacken und zu entgiften? Tatsächlich ist das ziemlicher Humbug, der viel Geld kostet aber nichts bringt. Denn zum Entgiften brauchst du keinen Tee, wenn du doch Leber, Darm, Nieren und Haut hast. Diese Organe sind dafür da, Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen. Gegen ihre Power kommt kein Detox-Tee der Welt an – aber es gibt einige Tricks, wie du deine Organe bei der Entgiftung unterstützen kannst.
Deine Organe sorgen gemeinsam dafür, dass sämtliche Abfallstoffe, die in deinem Körper landen, unschädlich gemacht und entfernt werden. Ist ein Organ überlastet, springen ihm die anderen zur Seite. Das ist nicht nur wichtig, sondern überlebensnotwendig. Ohne stetige Entgiftung hätte dein Körper keine Chance. Aber leider ist es so, dass in unserer modernen Welt viele Giftstoffe lauern, die deinen Organen das Leben schwer machen.
Das sind zum einen endokrine Disruptoren, also hormonstörende Stoffe, die unseren Hormonhaushalt stören und so einen Haufen Probleme anrichten können. Man nennt diese auch Xenoöstrogene. Sie können beispielsweise in Kosmetik- und Pflegeprodukten stecken, in Putzmitteln und Plastikverpackungen, in Kleidungsstücken und auch in Lebensmitteln, die etwa mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWie kann ich meine Entgiftung verbessern?
Deswegen wäre der erste Schritt, um deinen Organen beim Entgiften zu helfen: Meide endokrine Disruptoren, wo es nur geht.
- Nutze Bio-Kosmetik und Bio-Pflegeprodukte
- Meide Plastikverpackungen und kaufe möglichst unverpackt
- Setze auf ökologische Reinigungsmittel oder mache dir deine Putzmittel selber
- Meide Kleidungsstücke aus Polyester und kaufe bevorzugt Stücke aus Bio-Baumwolle
- Kaufe deine Lebensmittel möglichst in Bio-Qualität
Detox-Organ: Fördere deine Darmgesundheit
Neben hormonstörenden Stoffen in unserer Umgebung, kann auch unsere Ernährung und unser Lebensstil die Entgiftungsorgane stark belasten. So leidet dein Darm unter einer entzündungsfördernden, ballaststoffarmen Ernährung. Und er hasst es, wenn du dich zu wenig bewegst und zu viel Stress hast. Auch Medikamente, wie die Antibabypille können deine Darmgesundheit beeinträchtigen.
Daher empfehle ich dir, mehr Ballaststoffe in deine Ernährung einzubauen. Diese stecken in großen Mengen in Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst. Fang mit einer kleinen Portion an und steigere diese nach und nach, damit sich dein Darm daran gewöhnen kann. Auch Prä- und Probiotika verbessern deine Darmflora und unterstützen so deine Darmgesundheit. Warum sie so gesund sind und wie du ein geeignetes Probiotikum findest, habe ich hier schon einmal erklärt.
Daneben freut sich dein Darm über ausreichend Bewegung. Versuche, das Ziel von 10.000 Schritten am Tag zu verfolgen und mache mindestens 3 mal in der Woche 20 Minuten Sport. Und zuletzt wäre da noch der Stress. Er kann uns sehr auf den Magen schlagen. Deswegen rate ich dir, eine oder mehrere Entspannungsmethoden für dich zu finden, die dir gut tun (Meditieren, Massagen, Journaling, Selbstbefriedigung, …) und diese in deinen Alltag einzubauen.
Auf diese Weise supportest du nicht nur deinen Darm, sondern auch deine Haut. Denn sie ist das Organ, das deinem Darm zur Seite springt, wenn die Entgiftung nicht richtig funktioniert. Verbesserst du also deine Darmgesundheit, förderst du seine Detox-Leistung – und deine Haut muss weniger Giftstoffe ausscheiden. Die Folge: Sie wird strahlender und reiner.
Als Letztes empfehle ich dir eine entzündungshemmende Ernährung. Dazu zählen der Verzicht auf tierisches Protein (Fleisch, Milchprodukte) und Omega-6-reiche Fette wie etwa Sonnenblumenöl, Sojaöl und Maiskernöl. Setze lieber auf Omega-3-reiche Speisen wie Hanf-, Lein- oder Chiasamen sowie entzündungshemmende Gewürze wie Ingwer oder Kurkuma.
Unterstütze deine Leber bei der Entgiftung
Auch deine Leber leidet wie dein Darm unter den endokrinen Disruptoren. Deshalb profitiert sie ebenfalls, wenn du diese vermeidest. Zudem tun auch Alkohol (logisch!) und Zucker deiner Leber nicht gut. Insbesondere Fruktose kann die Entstehung einer Fettleber begünstigen, darum würde ich konzentrierte Fruktose – wie z.B. im Agavendicksaft – und Industriezucker meiden. Der Zucker in Obst und Gemüse ist dagegen kein Problem für deine Leber, da es sich hierbei um ganzheitliche Lebensmittel handelt.
Es ist ebenfalls sinnvoll, den Alkoholkonsum möglichst niedrig zu halten. Bei mir sind das höchstens 4 Gläser Wein pro Monat. Harten Alkohol rühre ich nicht mehr an. Stattdessen trinke ich lieber kaltes Kokoswasser aus meinem Rotweinkelch.
Das ist umso wichtiger, wenn du regelmäßig Medikamente nimmst, die deine Leber zusätzlich belasten können. Dazu zählen insbesondere hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille. In dem Fall würde ich zusätzlich leberunterstützende Lebensmittel auf meinen Speiseplan setzen. Deine Leber freut sich über Artischoken, Kohlgemüse, aber auch Bitterstoffe in Löwenzahn oder Rucola.
Nähre deine Nieren
Deine Nieren können durch eine falsche Ernährung stark belastet werden. Bei einigen Menschen führt das sogar zu größeren Nierenproblemen. Was also mögen deine Nieren gar nicht?
Tierische Proteine, insbesondere Fleisch, belasten die Funktion deiner Nieren – besonders, wenn du bereits Probleme mit der Niere hast. Deshalb gilt: Iss nicht mehr als 1,5 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einer Frau, die 60 Kilogramm wiegt, wären das maximal 90 Gramm Eiweiß. Ich persönlich verzichte komplett auf tierische Lebensmittel.
Das ist in mehrerlei Hinsicht von Vorteil. Denn tierische Lebensmittel enthalten teilweise auch Purine und Phosphat – ebenfalls Stoffe, die deine Nieren belasten.
Purine stecken in Fleisch, Wurst und Innereien. Aus diesem Stoff bildet dein Körper Harnsäure – ein Stoff, den deine Nieren filtern und über deinen Urin ausscheiden. Sammelt sich aber zu viel Harnsäure im Körper, kann diese kristallisieren und so Nierensteine bilden. Übrigens entsteht Harnsäure auch durch eine Übersäuerung deines Körpers. Darum ist es wichtig, dass du auf genügend basische Lebensmittel in deiner Ernährung achtest. Dazu gehören zum Beispiel Gemüse, Obst, Kräuter, Sprossen und Pilze.
Phosphat dagegen kommt vor allem in Wurst, aber auch in Schmelzkäse, Cola und vielen Fertiggerichten vor. Daher ist es sinnvoll, möglichst wenig Fertigprodukte zu essen und mehr frisch zu kochen. Des Weiteren solltest du statt Softdrinks lieber stilles Wasser oder ungesüßte Kräutertees trinken. Denn Phosphat schadet den Nieren und kann zu einer Verkalkung deiner Gefäße führen.
Tägliche Unterstützung bei der Entgiftung
Fassen wir noch einmal zusammen: Detox-Tees, Saftkuren und Co. können deinem Körper bei der Entgiftung nicht wirklich helfen. Das tun vielmehr langfristige Umstellungen deiner Ernährung und deines Lebensstils.
Dazu gehören:
- eher basische Ernährung, reich an Ballaststoffen, bevorzugen
- tierische Produkte wie Fleisch, Wurst und Milchprodukten reduzieren
- frisches, selbstgekochtes Essen aus Bio-Lebensmitteln statt Fertigprodukte
- entzündungshemmende Lebensmittel (reich an Omega-3-Fettsäuren) bevorzugen
- Wasser und ungesüßten Tee statt Softdrinks trinken
- Alkohol reduzieren
- Industriezucker und konzentrierte Fruktose meiden
- täglich bewegen
- täglich entspannen
- hormonstörende Stoffe in der Umgebung reduzieren
Damit lebst du gesünder und gibst kein unnötiges Geld mehr für überteuerte Detox-Produkte aus.
Hast du noch Fragen zu diesem Thema? Dann schreib sie gerne in die Kommentare!
Eine Antwort
Detox hat mir gezeigt, wie groß der Hebel für mein Wohlbefinden ist, den meine Ernährung hat. Ich habe durch Detox fünf Kilo abgenommen und fühle mich jetzt einfach wohler. Im Frühjahr und Herbst mache ich jeweils immer eine Detox-Kur mit Detox Tee und kann diese nur jedem weiterempfehlen.