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Zervixschleim: Zyklustracking mit deinem Ausfluss

Zervixschleim – dieser Begriff klingt für die ein oder andere vielleicht komisch, dabei handelt es sich aber um etwas völlig normales, ja sogar Gutes! Der Zervixschleim sorgt dafür, dass Sex mehr Spaß macht und du Nachwuchs bekommen kannst. Dieser Guide verrät dir, was Zervixschleim genau ist, wie du ihn erkennst und ihn zur Verhütung nutzen kannst.

Zervixschleim – was soll dieser Ausfluss?

Kleine Info vorab: Ich verwende in diesem Beitrag Zervischleim und “Ausfluss” synonym, weil das unseren alltäglichen Sprachgebrauch abbildet. Medizinisch gesehen, ist das aber nicht das gleiche, sondern “Ausfluss” tritt immer nur als Symptom einer Infektion auf. Auf dieser Art von krankhaftem “Ausfluss” gehe ich in diesem Beitrag nicht ein.

Zervixschleim ist ein Ausfluss, der von Drüsen in deinem Gebärmutterhals gebildet wird und gerne mal in deinem Slip oder auf dem Klopapier. Während deiner vier Zyklusphasen verändert sich dieser Schleim. Und genau diese Veränderungen geben dir Aufschluss darüber, wie hoch dein Östrogenspiegel gerade ist – dazu später aber mehr.

Dein Zervixschleim hat genau zwei Jobs: Im festen, klumpigen Zustand schützt er deine Gebärmutter vor dem Eindringen unerwünschter Stoffe, indem er deinen Gebärmutterhals wie eine Art Pfropf verschließt. Zum anderen nährt er im cremigen, glitschigem oder wässrigem Zustand Spermien, die in deiner Vagina gelandet sind – und erleichtert ihnen die Reise in deine Eileiter. So schafft er die Grundvoraussetzung dafür, dass du überhaupt schwanger werden kannst.

So verändert sich der Zervixschleim im Laufe des Zyklus

Wie schon erwähnt, verändert sich dein Zervixschleim im Laufe deiner Menstruationszyklus. Schuld an dieser Veränderung ist vor allem dein Hormon Östrogen. Deswegen gibt es Verhütungsmethoden wie die sogenannte Natürliche Familienplanung (NFP), die den Zervixschleim nutzen, um den Zyklus zu tracken – und auf dieser Basis auch zu verhüten. Dafür schaut man sich die verschiedenen Zustände des Zervixschleims an, die uns verraten, in welcher Zyklusphase wir ungefähr gerade stecken. Beginnen wir ganz von vorne.

Deine Periode gilt als trockene Zeit: Zwar fühlen sich Vagina und Vulva feucht an – das liegt aber an deiner Menstruation und nicht am “Ausfluss”. Frauen, die in dieser Phase Sex haben, merken vielleicht, dass sich das Ganze trotz dem Blut irgendwie trocken oder klebrig anfühlen kann. Hier kann übrigens ein Gleitgel für Abhilfe sorgen.

 

Östrogen regt Zervixschleim an

Nach der Menstruation beginnt deine Follikelphase. Am Anfang dieser Phase fühlt sich dein Scheideneingang wahrscheinlich eher trocken an. Es kann auch sein, dass es sich rau anfühlt bzw. ein wenig juckt. Diesen Zustand bezeichnet man in der NFP auch als t.

Es kann aber auch sein, dass du dich nach der Periode gar nicht trocken, rau oder juckend fühlst. Stattdessen spürst du vielleicht gar nichts. Auch für diesen Zustand gibt es in der Follikelphase ein klares Zeichen – man kennzeichnet es mit diesem Symbol:

Im Laufe der Follikelphase beginnt bei einem gesunden Zyklus das Hormon Östrogen anzusteigen. Das führt dazu, dass die Drüsen in deinem Gebärmutterhals langsam mit der Zervixschleim-Produktion loslegen. So kann es sein, dass sich Vagina und auch Vulva mit der Zeit immer feuchter anfühlen können. Oft siehst oder spürst du aber zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Schleim. Dieser Zeitpunkt wird bei NFP als f bezeichnet.

 

Um den Eisprung wird der Zervixschleim flüssiger

Mit der Zeit, wenn dein Östrogen immer weiter ansteigt und dein Körper schnurstracks in Richtung Eisprung marschiert, verändert sich dein Zervixschleim. Ganz wichtig: Wie der Zervixschleim aussieht, variiert von Frau zu Frau (bzw. von menstruierender Person zu menstruierender Person). Jeder Mensch hat hier sein ganz individuelles Schleimmuster.

Wie könnte der Schleim also bei erhöhtem Östrogenspiegel aussehen? Er wird gerne mal dicklich, klumpig, klebrig oder zäh – so ähnlich wie Quark. Wenn du ihn zwischen die Finger nimmst und zusammendrückst, ist er nicht ziehbar. Doch das bleibt nicht lange so. Denn die Hormone sorgen dafür, dass sich dieser “Ausfluss” weiter verändert: Er wird oftmals weißlich, milchig und cremig (wie eine dicke Bodylotion) oder auch trüb oder gelblich. In dieser Phase kann es sein, dass du neben dem sichtbaren Schleim auch ein feuchtes Gefühl an deinem Scheideneingang hast. Es ist aber auch möglich, dass du nichts fühlst. Man kennzeichnet diese Phase in der NFP mit dem Buchstaben S.

 

Individuelles Schleimmuster: Nicht jede Frau hat S+

Das Ganze kann sich aber auch noch weiter verändern. Bei vielen Frauen wird der Zervixschleim schließlich auf dem Östrogen-Höhepunkt glasig, glasklar, dehn- bzw. spinnbar oder fadenziehend. Oft erinnert er in diesem Zustand an rohes Eiweiß oder Aloe Vera Gel. Manchmal ist er aber auch flüssig – sogar so dünnflüssig, dass er wegrinnt wie Wasser. Einige Frauen haben in dieser Phase auch ganz leichte Eisprungblutungen, die dazu führen, dass ihr Zervixschleim rötlich, rotbraun oder gelblich-rötlich aussieht. Auch das ist normal und überhaupt kein Grund zur Sorge.

Es kann auch sein, dass du dich zusätzlich zu diesem Schleim an dem Eingang deiner Vagina nass, schlüpfrig, glitschig oder wie eingeölt fühlst. Diese Art von Zervixschleim heißt S+ und stellt den fruchtbarsten Zeitpunkt im Zyklus dar. Aber: Nicht jede Frau hat Zervixschleim aus der Kategorie S+. Bei manchen stellt schon die Kategorie f oder S den Schleimhöhepunkt dar. Das ist überhaupt nicht schlimm, sondern einfach nur dein ganz individuelles Zervixschleim-Muster. Auch beim Kinderwunsch tut das übrigens keinen Abbruch – auch wenn das viele immer befürchten. Denn: Auch mit Schleim der Kategorie f kannst du genauso schwanger werden wie mit Schleim der Kategorie S+.

 

Lutealphase: Zervixschleim verdichtet Gebärmutterhals

Nach deinem Eisprung beginnt deine Lutealphase. Jetzt wird dann Zervixschleim wieder dickflüssiger und trockener, bis er ganz verschwindet. Doch keine Sorge: Er ist noch da. Denn jetzt sitzt dein “Ausfluss” wie ein dicker Pfropfen in deinem Gebärmutterhals und verdichtet diesen, sodass in deine Gebärmutter keine unerwünschten Stoffe eindringen können – und so eine eventuell befruchtete Eizelle darin optimal geschützt ist. Bald darauf kommt deine Menstruation und das Ganze geht wieder von vorne los.

 

 

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Übersicht über die verschiedenen Phasen deines Zervixschleims.

Wie beeinflusst die Pille den Ausfluss?

Nimmst du die Antibabypille ein, hast du keinen Zyklus – und somit auch keine zyklischen Veränderungen deines Zervixschleims. Stattdessen sorgt die Antibabypille dafür, dass sich dein Zervixschleim dauerhaft verdickt und als Pfropf in deinem Gebärmutterhals bleibt. Auf diese Weise haben die Spermien keine Chance, zur Gebärmutter zu gelangen.

Weil viele Frauen schon in sehr jungen Jahren die Pille nehmen, haben viele von ihnen gar kein Gefühl für ihren “Ausfluss” entwickelt – und sind dementsprechend erstaunt, wenn sie die Pille absetzen und dann auf einmal den nassen Schleim bemerken. Wenn es dir auch so geht, weißt du jetzt: Alles völlig normal.

Wie kann ich meinen Zervixschleim tracken?

Du kannst den Zervixschleim bewusst tracken, indem du morgens oder abends mit gewaschenen Händen den Schleim an deinem Scheideneingang mit einem Finger abnimmst. Überprüfe die Qualität des Schleims und notiere sie dir zum Beispiel in meiner kostenlosen Zyklus-App.

Viele Frauen checken ihren “Ausfluss” aber auch ganz einfach zwischendurch – und zwar beim Toilettengang. Wenn du dich danach mit einem Klopapier abwischt und einen Blick darauf wirfst, bevor du es herunterspülst, siehst du recht deutlich, was dein Zervixschleim gerade treibt.

Wichtig dabei ist nur: Verlass dich bei der Verhütung nicht alleine auf den Schleim, sondern beschäftige dich vorher bitte ausführlich mit NFP und wie man den Schleim zum Verhüten einsetzen kann. Mehr Infos dazu erhältst du auch in meinem Kurs zu hormonfreier Verhütung – dem Verhütungskompass.

 

Hast du noch Fragen zum Thema Zervixschleim? Dann schreib’ sie mir gerne in die Kommentare!

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