[vc_row][vc_column][vc_column_text]
Das PCO-Syndrom, kurz PCOS, ist die häufigste Hormonstörung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Aber was ist PCOS eigentlich? Wie erkennt man, ob man das PCO-Syndrom hat? Und wie genau wird es diagnostiziert? Genau darum geht es in diesem Beitrag.
Etwa 10 Prozent aller Frauen [1] sind vom Polyzystischen Ovarsyndrom betroffen. Es ist allerdings möglich, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt, da eine große Anzahl von Frauen die Antibabypille nimmt – und so die Symptome für PCOS unterdrückt. Diese hormonelle Erkrankung kann in verschiedenen Ausprägungen mit unterschiedlichen Symptomen auftreten. Deswegen ist eine gründliche Untersuchung beim/bei der Gynäkolog*in notwendig, um eine sichere Diagnose stellen zu können. Aber fangen wir am Anfang an!
Inhaltsverzeichnis
ToggleWas ist PCOS?
Das Polyzystische Ovarsyndrom wird manchmal auch als Stein-Leventhal-Syndrom oder Chronische Hyperandrogenämische Anovulation (CHA) bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine hormonelle Störung, die sich an Deinen Eierstöcken bemerkbar macht: Dort bilden sich nämlich viele Zysten, die dort eigentlich nicht hingehören und sich auf dem Ultraschall erkennen lassen. Damit wären wir auch schon beim ersten Symptom des PCO-Syndroms. Es gibt aber auch noch weitere:
- Haarausfall
- starke Behaarung im Gesicht, an Brust und Bauch (sogenannter Hirsutismus)
- Akne oder fettige Haut
- Gewichtszunahme
- ausbleibende Periode oder extrem lange Zyklen (mehr als 35 Tage)
- Unfruchtbarkeit bzw. Kinderwunsch-Probleme
- Schlafstörungen
- Insulinresistenz
Zwar muss nicht jedes Symptom bei den Erkrankten auftreten, häufig treffen jedoch mehrere zu. Wird PCOS nicht behandelt, haben Erkrankte ein erhöhtes Risiko am metabolischen Syndrom, an Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Schlafapnoe sowie Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. [2]
Die Symptome, die bei PCOS auftreten können, entstehen durch eine übermäßige Produktion von Androgenen (männliche Sexualhormone), die Frauen im gesunden Zustand nur in geringer Menge herstellen. Beim PCO-Syndrom produzieren die Eierstöcken jedoch zu viel davon – und bringen dadurch Dein hormonelles System völlig durcheinander.
Wie diagnostiziert man das PCO-Syndrom?
Laut dem Rotterdamer Consensus [3] gibt es klare Kriterien für die Definition von PCOS. Mindestens 2 der 3 Kriterien müssen für eine sichere Diagnose erfüllt sein:
- stark verlängerte oder ausbleibende Menstruation
- Hyperandrogenismus (= zu viele Androgene im Blut)
- polyzystische Ovarien (= Zysten, oft Perlenketten-artig an deinen Eierstöcken gebildet)
Es gibt aber noch eine weitere Definition, für deren Einsatz sich die AE-PCOS Society (Androgen Excess and Polycystic Ovary Syndrome Society) ausspricht. Hierbei müssen alle folgenden Kriterien zutreffen [4]:
- Hyperandrogenismus
- ovarielle Dysfunktion (=ausbleibende bzw. stark verlängerte Menstruation und/oder polyzystische Ovarien)
- Ausschluss anderer ähnlicher Erkrankungen
Wozu braucht es diese neuen Kriterien? Das liegt daran, dass unter die alten Kriterien des Rotterdamer Consensus nicht nur PCOS fällt, sondern auch PCO. Moment, ist das nicht das gleiche? Nicht ganz.
Was ist der Unterschied zwischen PCO und PCOS?
Auch PCO steht für polyzystische Ovarien, allerdings ohne das “Syndrom” am Ende. Das bedeutet, dass Frauen mit PCO Zysten an ihren Eierstöcken haben, jedoch keinen Überschuss an männlichen Hormonen. So kann es zwar dazu kommen, dass zusätzlich auch die Periode ausbleibt. Jedoch werden Betroffene hier nicht unter Haarausfall oder Gesichtsbehaarung leiden – denn das passiert nur, wenn männliche Hormone im Spiel sind.
PCO ist auch deutlich häufiger als PCOS: Bei 25 Prozent aller Frauen können sich von Zeit zu Zeit mehrere Zysten an den Eierstöcken bilden. Sollte das bei Dir auch der Fall sein, musst Du Dir also erst einmal keine Sorgen machen. PCOS hast Du nur, wenn zusätzlich auch Deine männlichen Hormone stark erhöht sind.
Darum ist es sehr wichtig, dass Dein*e Gynäkolog*in nicht nur per Ultraschall Deine Eierstöcke untersucht, sondern auch Deinen gesamten Hormonspiegel im Blut sowie Deinen freien Hormonspiegel im Speichel! Nur so kann eine gesicherte Diagnose zu PCOS gestellt werden.
Quellen:
[1]: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17804299/
[2]: https://www.nhs.uk/conditions/polycystic-ovary-syndrome-pcos/symptoms/
[3]: https://endocrinologia.med.unipi.it/files/consensus-conference-rotterdam.pdf
[4]: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18950759/
[/vc_column_text][/vc_column][vc_column][/vc_column][/vc_row]