Für jede Frau ist es sinnvoll, zu wissen, wann der eigene Eisprung stattfindet – egal, ob man dieses Wissen nutzt, um schwanger zu werden, erfolgreich zu verhüten oder um einfach nur zyklisch zu leben. In diesem Beitrag verrate ich Dir die 3 wichtigsten Signale rund um Deinen Eisprung.
Dein Zyklus hat im Grunde nur ein Ziel: einen gesunden Eisprung zu gewährleisten, damit Du möglichst erfolgreich befruchtet wirst und viele Nachkommen zeugst. Klingt gar nicht mal so reizvoll, oder?
Tatsächlich ist Dein Eisprung aber nicht nur wichtig, damit Du schwanger werden kannst – er ist auch wichtig für Deine Gesundheit. Denn ein regelmäßiger Menstruationszyklus inklusive Eisprung sorgt dafür, dass Du gesund bleibst: Er schützt Dich vor Problemen während Deiner Menopause, z.B. vor Osteoporose, Brustkrebs oder Herzerkrankungen.
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ToggleAn diesen Signalen erkennst Du, ob Du einen Eisprung hast
Aber woher weißt Du überhaupt, ob Du einen Eisprung hast? Es gibt mehrere Signale, die Dir dabei helfen, Deinen Eisprung zu erkennen. Achtung: Diese Signale funktionieren nur, wenn Du nicht hormonell verhütest. Bei Pille, Hormonstäbchen und Drei-Monatsspritze gibt es keinen Eisprung. Ausnahmen sind die Minipille und die Hormonspirale, hier hat zumindest ein Teil der Anwenderinnen einen Eisprung.
1. Dein Zervixschleim
Feucht, feuchter, am feuchtesten: Wenn sich Deine fruchtbaren Tage nähern, macht sich das auch in Deinem Höschen bemerkbar. Es fühlt sich feucht rund um Vulva und Vagina an. Und mit der Zeit tritt auch immer mehr “Ausfluss” aus. Diesen bezeichnet man korrekterweise als Zervixschleim.
Nach Deiner Periode können sich die ersten Tage etwas trocken am Vagina-Eingang anfühlen. Oder Du spürst und siehst gar keinen Schleim. Nach und nach entsteht allerdings immer mehr Zervixschleim. Dadurch haben viele Frauen ein “feuchtes Gefühl”. In dieser Zeit siehst Du vielleicht auch schon klumpigen, weißlichen (manchmal auch geblichen) Schleim, wenn Du auf der Toilette mit einem Klopapier über deine Vulva wischt. Er erinnert an Quark oder Mehl, das mit Wasser vermischt wurde.
Je stärker es auf Deinen Eisprung zugeht, desto mehr verändert sich auch Dein Schleim: Erst wird er cremig, dann immer glasiger – wie rohes Eiweiß oder der Saft einer Aloe Vera. Teilweise kann er regelrecht nass und glitschig aus Dir herauslaufen oder Dein Höschen durchweichen. Wenn Du diese Zervixschleim-Stufe erreicht hast, ist es Eisprung-Zeit. Nach diesem sogenannten “Schleimhöhepunkt” rund um den Eisprung wird Dein Zervixschleim wieder weniger und trockener.
Aber warum entsteht Zervixschleim überhaupt?
Der Zervixschleim ist ein Sekret, das von Drüsen in Deinem Gebärmutterhals gebildet wird. In seiner zähflüssigen, klumpigen Form schützt er Deinen Muttermund vor Bakterien, indem er diesen abdichtet.
Geht es auf Deinen Eisprung zu, bilden Deine Follikel (=Eibläschen) das Hormon Östrogen. Dadurch wird auch Dein Zervixschleim immer flüssiger. Er hat nun einen basischen pH-Wert. Das ist wichtig für die Spermien – denn ohne diesen basischen Zervixschleim könnten sie im sauren Milieu der Vagina nicht überleben. Auf diese Weise macht Dein Zervixschleim eine Schwangerschaft erst möglich.
2. Dein Muttermund
Der Muttermund ist das letzte Stück Deines Gebärmutterhalses – ein circa vier bis fünf Zentimeter langer Schlauch, der Deinen Uterus mit dem Eingang Deiner Vagina verbindet: Er ragt minimal in Deine Vagina hinein.
Wie der Zervixschleim verändert sich auch der Muttermund im Laufe Deines Zyklus. Direkt nach Deiner Periode ist er geschlossen, hart und ragt tief in Deine Vagina hinein, weshalb Du ihn mit Deinen Fingern gut fühlen kannst. Er fühlt sich ungefähr so an, wie Deine Nasenspitze.
Vor dem Eisprung ist dein Muttermund hart wie Deine Nasenspitze. Um den Eisprung herum wird er weich wie Dein Ohrläppchen.
Geht es in Richtung Eisprung, verändert sich Dein Muttermund: Er wird immer weicher, sodass er sich nicht mehr wie Deine Nasenspitze, sondern eher wie Dein Ohrläppchen anfühlt. Außerdem öffnet er sich leicht (wie ein Kussmund) und wandert nach oben, sodass Du ihn mit dem Finger schlechter erreichen kannst. Spermien allerdings schwimmen mit Hilfe des Zervixschleims durch seine Öffnung und gelangen so in Deine Gebärmutter.
Nach Deinem Eisprung heißt es dann wieder: Alles auf Anfang. Dein Muttermund wird wieder härter, schließt sich und wandert zurück nach unten.
Willst Du Deinen Muttermund untersuchen, ist es sinnvoll, das immer möglichst zur gleichen Tageszeit sowie in der gleichen Position zu tun; das heißt: immer in der Hocke, immer im Liegen, etc.
3. Deine Basaltemperatur
Zuletzt kann auch Deine Basaltemperatur ziemlich gut Auskunft über Deine Fruchtbarkeit geben.
Im weiblichen Zyklus gibt es quasi zwei Temperaturzonen: Vor dem Eisprung ist Deine Temperatur niedriger. Doch um den Eisprung herum beginnt sie zu steigen, meist aber nur um wenige Zehntel Grad Celsius. Normalerweise beginnt der Anstieg etwa einen Tag nach Deinem Eisprung. Es gibt aber auch bestimmte Veränderungen bei der Frau, die diesen Anstieg etwas früher bzw. später erfolgen lassen.
Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass Du bei der Verhütung mit NFP Sensiplan ein Basalthermometer verwendest, welches zwei Nachkommastellen hat – denn nur so kannst Du den Temperaturunterschied überhaupt feststellen! Zudem sollte die Temperatur bei dieser Methode immer am Morgen nach dem Aufwachen gemessen werden. Das liegt daran, dass die Werte sich zu dieser Zeit am besten vergleichen lassen.
Du fragst Dich, warum Deine Temperatur ab dem Eisprung überhaupt ansteigt? Das liegt am Hormon Progesteron, welches ab Deinem Eisprung das hormonelle Zepter in die Hand nimmt.
4. Weitere Signale für Deine Fruchtbarkeit
Neben den 3 genannten wichtigsten Signalen für Deinen Eisprung, gibt es noch weitere Körpersymptome, die Dir verraten, dass die fruchtbare Phase da ist.
Der Mittelschmerz
Auch der sogenannte Mittelschmerz ist ein Anzeichen für deinen Eisprung. Er ist aber von Frau zu Frau verschieden. Er kann wenige Tage vor, aber auch kurz nach dem Eisprung auftreten.
Einige Frauen spüren ihn gar nicht, andere habe einen kurzen Schmerz im Bauch, der nur Sekunden oder vielleicht Minuten andauert. Bei anderen wiederum kann der Mittelschmerz gar einen oder mehrere Tage auftreten. Zudem kann der Mittelschmerz in den Rücken, die Beine oder den Dammbereich (zwischen Vulva und Anus) ausstrahlen. Woher dieser Schmerz genau stammt, ist bis heute noch nicht final geklärt.
Verstärkte Libido
Oft geht der Eisprung mit einem Anstieg der Libido einher. So entwickeln viele Frauen in dieser Phase besonders viel Lust auf Sex oder Selbstbefriedigung und haben teilweise auch bessere Orgasmen als in anderen Zyklusphasen.
Verschiedene Beschwerden
Die meisten Frauen entwickeln erst nach dem Eisprung, also in der Luteal-Phase, Symptome wie ein Stechen, Ziehen oder Spannen in der Brust. Bei einigen Frauen tritt das jedoch schon während des Eisprungs auf. Auch andere Beschwerden sind möglich, wie z.B. Akne, fettige Haare, Blähungen, Verstopfungen oder Wassereinlagerungen. Diese sind allerdings eher selten. Im Gegenteil: Die meisten Frauen fühlen sich rund um ihren Eisprung am wohlsten in ihrer Haut!
Quellen:
- Arbeitsgruppe NFP. (2018). »Natürlich und sicher. Das Praxisbuch«. Trias
- Dr. Jerilynn C. Prior. (2008-2010). »Preventive Powers of Ovulation and Progesterone«. The Centre for Menstrual Cycle and Ovulation Research